Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, wie still es ist, wenn Schnee liegt? Warum das so ist, erklären wir euch hier.
Vielleicht ist es euch schon einmal aufgefallen oder ihr achtet bei der nächsten Gelegenheit mal drauf: es hat frisch geschneit, ihr geht raus zur Schule oder zur Arbeit und merkt, irgendwie ist es heute stiller als sonst. Ist das nur so ein Gefühl oder ist das wirklich so? Nicht nur, dass alles so wunderschön weiß ist, die Stille schafft dann zusätzlich eine besondere Atmosphäre.
Hier ist wieder mal die Physik im Spiel. Alles was wir hören, also Töne und Geräusche besteht aus Schallwellen. Schallwellen sind feine Druckunterschiede in der Luft. Sie bewegen sich durch die Luft von der Schallquelle, also da wo der Ton oder das Geräusch herkommt, bis zum Schallempfänger, das ist meistens unser Ohr. Es kann aber auch zum Beispiel das Mikrofon von eurem Handy sein.
Der frisch gefallene Schnee wirkt dabei wie ein Dämpfer für die Schallwellen. Sie werden regelrecht verschluckt. Das ist etwa so, wie wenn ihr euch ein Kissen vor den Mund haltet und reinsprecht. Dabei werden auch die Schallschallwellen von der Kissenfüllung verschluckt. Denn der Schnee besteht aus unzähligen Schneekristallen und hat dadurch eine sehr offene und lockere Struktur. Die Schallwellen, die auf den Schnee treffen, werden verschluckt und nicht zurückgeworfen (reflektiert). Das ist wie ein Echo, das nicht mehr funktioniert.
Vielleicht ist euch schon mal aufgefallen, wie unterschiedlich Räume klingen. Ein kleines Wohnzimmer mit Teppichen, Vorhängen und plüschigen Sesseln, klingt stiller als ein großer Raum mit nackten Wänden, wie zum Beispiel eine Turnhalle. Dort wird der Schall von den Wänden, von der Decke und vom Boden immer wieder zurückgeworfen und deshalb wirkt eine Turnhalle sehr laut.
Man sagt auch, dass so ein Raum sehr stark hallt, also die Geräusche wie ein Echo von einer Felswand immer wieder zurückwirft. Das ist oft überhaupt nicht erwünscht, wie zum Beispiel einem Konzertsaal oder einem Aufnahmestudio. Deshalb müssen Konzertsäle sehr sorgfältig geplant und ausgestattet werden, dass sie nicht so klingen wie eine Turnhalle. In Studios gibt es spezielle Akustikpanel - Wandverkleidungen, die aussehen wie Eierkartons.
Achtet in Zukunft mal darauf, wie verschieden Räume klingen und wie die Atmosphäre ist.
Wenn ihr ein Smartphone habt, könnte euch mal eine App zur Schallpegelmessung installieren. Die benutzt das Mikrofon des Smartphones und kann den Geräuschpegel in eurer Umgebung messen. So könnt ihr auch feststellen, das ein vorbeifahrendes Auto an einem verschneiten Tag leiser ist als sonst.
An einem regnerischen Tag ist es dann wieder anders. Dann hört ihr zum Beispiel zusätzlich das Wasser, wie es von den Reifen in die Radkästen der Autos spritzt. Auch wieder ein spezielles Geräusch.
Ihr seht, eure Umgebung ist voll von physikalischen Phänomenen. Ihr müsst nur aufmerksam beobachten. Viel Spaß beim Entdecken.
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